
Arividerci Napoli – Ciao Roma – Gastbeitrag von Niklas
Nachdem wir gestern auf der Pink Pearl vor der Amalfiküste den perfekten Abschluss in Neapel und Kampanien hatten heißt es heute – Arrividerci Napoli – Ciao Roma!

Nachdem Julia und ich zunächst noch Frühstück organisiert haben (ein paar letzte Cornetti), haben wir gemeinsam unsere Wohnung geräumt und sind mit unserem Gepäck in Richtung Hauptbahnhof Neapel marschiert. Auf dem Weg durfte ich dann noch ein Baba probieren. Das stand bis zum Schluss auf meiner Liste, es handelt sich um ein Luftiges, in Rum getränktes Hefegebäck was etwas die Form eines Pilzes hat. Fabi durfte mein Baba dann zu Ende essen, weil ich überhaupt keinen Rum mag. Den Versuch war es wert.
Nachdem wir unser Gleis dann gefunden haben, sind wir mit dem italienischen Schnellzug „Fecciarossa“ (roter Pfeil) eine Station zum Bahnhof Napoli Afragola gefahren.



Dieser Bahnhof wurde 2003 von der Star-Architektin Zaha Hadid entworfen und war auch das letzte Großprojekt, welches sie selbst ausgeführt hat. Was Bauzeit und Baukosten angeht stehen die Italiener den Deutschen in nichts nach. 2017 wurde der Bahnhof mit 8 Jahren Verzögerung eröffnet. Architektonisch sehr beeindruckend geplant, insbesondere mit riesigen Lichtdächern und sehr fließenden Übergängen (viele Rundungen, kaum Ecken und Kanten). Dabei ist der Bahnhof einer Brücke nachempfunden, welche zwei Stadtteile miteinander verbindet.


Leider wirkt der Bahnhof wie eine Geisterstadt und ziemlich verloren. Es gibt viel weniger Passagiere als der Bahnhof aufnehmen könnte und viele Serviceschalter bzw. potenzielle Geschäfte stehen leer. Die obere Etage wurde gar nicht erst eröffnet. Ein sehr surreales Erlebnis, vor Allem weil Napoli Afragola als Stadtteil kaum gefragt ist und daher wenig Leute hier ein- und aussteigen. Aber wer versteht schon italienische Verkehrsplanung, da sollen wohl noch einige Strecken folgen.

Die weitere Zugfahrt von Napoli Afragola nach Rom Termini wurde dann genutzt um die Aussicht zu genießen oder auch eine kleine Erholung einzuschieben.

In Rom angekommen bezogen wir schnell unsere neue Unterkunft und schon ging es zum ersten Stop in Richtung Pantheon. Ein kleiner Umweg für das beste Tiramisu der Welt ließ sich zum Glück einschieben.


Das Pantheon selbst entpuppte sich vor Allem als beeindruckendes Bauwerk denn als schöne Kirche. Insbesondere die enorme Steinkuppel, die 128 n.Chr fertiggestellt wurde, konnte alle in seinen Bann ziehen. Durch das Loch in der Mitte regnet es natürlich hinein, zum Glück hat Sina mit geübtem Auge schnell die Entwässerungslöcher im Boden gefunden. Hier ist eine Bauingenieurin verloren gegangen!


Das Pantheon ist zwar eine Kirche, wobei hier auch die beiden ersten Könige von Italien beerdigt sind. Beide sind uns auch in Neapel schon begegnet. Vittorio Emmanuele II als erstem König von Italien war die Straße direkt über unserem Appartment gewidmet, während nach seinem Sohn und zweiten König Umberto I die größte Passage Neapels benannt war.


Per Umweg über den Piazza Navona, dessen Brunnen sich aktuell leider im Glanz von Bauzäunen präsentieren, ging es dann zum Abendessen. Nach den Tagen voller Pizza war die italienische Küche mit ihrer Pasta eine tolle Abwechslung! Das Gelato können die Römer dabei mindestens genauso gut wie die Neapolitaner.



Zum Abschluss des Tages haben wir noch eine Walking-Tour gemacht, wo vor Allem Fabi mit dem kaputten Bein noch Mal Höchstleistungen brachte. Der Guide hat uns in der Abenddämmerung vor Allem Geschichten über die dunklen Seiten Roms erzählt. Von Hexenverbrennungen, Hinrichtungen bis zur Pest im Mittelalter war alles dabei. Die katholische Kirche und vor allem die Päpste kamen dabei allerdings sehr schlecht weg. Morgen geht es in den Vatikan, wo wir uns dann die kirchlichen Erzählungen anhören werden.

Danke dass ich diesen Gastbeitrag schreiben durfte und vor Allem für die schöne gemeinsame Zeit 🙂
