Nach einem schönen Tag in Warschau fuhren wir am Sonntag weiter Richtung Litauen, dem ersten baltischen Land auf unserer Route. Der Grenzübergang verlief, der EU sei dank, völlig unkompliziert. Lediglich die Straßenverhältnisse sorgten bei uns für Verwunderung, da die Straße etwa 5km vor und nach der Grenze nur aus Schotterpisten bestand.

Auf dem Weg in die Stadt Druskininkai sahen wir am Strand zwei süße Alpakas stehen und legten sofort eine kurze Pause ein um die beiden Vierbeiner aus nächster Nähe zu beobachten und mit etwas frischem Gras zu füttern.

Einige Zeit später kamen wir dann aber in Druskininkai an. Hierbei handelt es sich übrigens um die größte Kurstadt Litauens und wir hatten das Gefühl wir waren als ausländische Touristen eher die Exoten.

Mit einer Seilbein fuhren wir im Ort einen Berg hoch und genossen die schöne Aussicht unterwegs. Oben angekommen erwartete uns dann eine große Indoor Skihalle, wir verzichteten aber auf eine Abfahrt und fuhren mit der Seilbahn zurück ins Stadtzentrum. Hier schauten wir uns noch eine kleine orthodoxe Kirche an, die mit ihrem knalligen blau direkt ins Auge springt.

Die Nacht verbrachten wir dann mit einigen anderen deutschen Campern auf einem Waldparkplatz in der Umgebung der Wasserburg Trakai und aßen in der Bullizei noch gemütlich zu Abend.

Am nächsten Morgen wollten wir uns die Wasserburg noch aus nächster Nähe anschauen und spazierten um die kleine Insel herum.

Der Ort Trakai war im 14. Jahrhundert unter dem bedeutenden Großfürsten Gediminas die Hauptstadt des Großfürstentums Litauen bis Gediminas die neue Hauptstadt Vilnius gründete.

Im Anschluss machten wir uns auf den Weg in die Hauptstadt Vilnius, hier verbrachten wir die nächste Nacht auf dem Parkplatz eines Hostels und konnten die Stadt von hier aus erkunden.

Zuerst jedoch knurrten jedoch unsere Mägen und direkt vor dem Hostel bot sich ein moderner Food Court für ein Mittagessen an. Hier fanden wir unser liebstes georgischen Essen (Khinkali) und konnten gut gestärkt in die Stadt starten.

Als nächstes nahmen wir an einer Stadtführung teil, wo uns die bewegte Geschichte Litauens erklärt wurde. Vom größten Land Europas (von der Ostsee bis zum schwarzen Meer) zum Spielball zwischen Sowjetunion und Westeuropa hat dieses Land schon wirklich viel mitgemacht. Heute präsentiert sich Litauen sehr modern und man kann kaum glauben, dass es erst seit nicht einmal 35 Jahren unabhängig ist.

Zwischen Paganismus und Christentum ist hier aber noch Platz für das verrückte Künstlerviertel Užupis. Mit einer eigenen Verfassung, Freibier am 1. April und einem ganz besonderen Lebensgefühl hat uns das Viertel begeistert. Vielleicht liegt es an der Kraft spendenden Säule, die wir bei der Hitze heute gut gebrauchen konnten oder aber an Regeln 10 und 13 der Republik Užupis.

Die Tour wurde etwas unsanft von einem heftigen Regenschauer beendet und wir brachten uns in einer Bäckerei in Sicherheit. Hier nutzten wir noch die Gelegenheit, den landestypischen Baumkuchen Šakotis zu probieren, der uns nicht besonders überzeugen konnte.

Nach dem Abendessen gingen wir noch in das Katzencafé der Stadt, wo Sina direkt viele neue Freunde machen konnte und alles sehr liebevoll zum Thema Katzen arrangiert war.

Um zurück zur Bullizei zu gelangen nutzen wir ein neues Fortbewegungsmittel. Hier in der Stadt gibt es nicht nur die bei uns üblichen E-Scooter sondern auch kleine rote Elektromopeds. Wir mussten die natürlich direkt ausprobieren und fühlten uns beim Song „Cruise“ natürlich wie die Coolsten.

Auch wenn es vielleicht schnell aussieht, waren wir die meiste Zeit aber nur mit 11 km/h unterwegs aber unseren Spaß konnte das keinen Abbruch tun. Nach diesem Tag mit so vielen Erlebnissen konnten wir besonders gut schlafen.

Heute machen wir uns auf den Weg in die Stadt Kaunas, davon berichten wir dann aber im nächsten Beitrag.