I‘m forever blowing Bubbles – Gastbeitrag von Niklas
Hallo zusammen,
wie auch auf unserer letzten Reise darf ich einen kleinen Gastbeitrag schreiben.
Nachdem unsere Anreise erstaunlich reibungslos geklappt hat wurde am Sonntagmorgen erst mal ausgeschlafen. Der Jet-Lag von einer Stunde musste ja rausgeholt werden, auch wenn die Zeitumstellung uns die Stunde wieder zurückgegeben hat. So ging es für die Reisegruppe erst einmal in ein nahegelegenes Café zum Frühstück.
Anschließend stand ein echter Klassiker für den London-Touristen an: Doppeldecker-Bus fahren mit Hop-on-Hop-Off Möglichkeit. Leider blieb der Bus im dichten Londoner Verkehr ziemlich stecken, sodass ich leider recht früh Off-Hoppte, um zu meinem persönlichen Wunsch aufzubrechen, den ich mir selbst erfüllt hatte.
Mit der U-Bahn ging es zum Queen Elizabeth Olympia Park, wo heute der West Ham United FC seine Heimspiele in der Premier League bestreitet. West Ham war früher eine Hochburg der Stahlarbeiter. Sowohl das Logo der „IRONS“, als auch die eigenwillige Architektur im Stadtteil zollen der Stahlarbeiter-Vergangenheit Respekt.
Im Stadion angekommen musste ich mich erst mal mit dem wichtigsten Unterschied zu deutschen Fußballspielen vertraut machen: Kein Alkohol auf den Rängen und keine Stehplätze. So wurde ich mit meinem Bier direkt von den Ordnern abgewiesen. Bis 5 Minuten vor Anstoß waren die Ränge fast leer, bevor 66.000 Fans das Stadion stürmen. Meine netten Sitznachbarn Mark und Matt haben mir dann erst einmal erklärt, dass man bis kurz vor Anpfiff draußen Bier trinkt.
Dann singen die Fans die Vereinshymne „I‘m forever blowing Bubbles“, wobei Seifenblasen zum Himmel aufsteigen. Alles sehr harmonisch, leider mit unpassender Windrichtung. Das wurde während des Spiels und nach jedem Tor auch noch mehrfach wiederholt. Mark und Matt versicherten mir aber, dass die Stimmung im alten, kleineren Stadion viel besser war (West Ham zog erst 2018 in das neue Stadion, was zur Olympiade in London 2012 gebaut wurde).
In Minute 40 verlassen alle Fans fluchtartig das Feld, um in der Halbzeit wieder möglichst viel Bier trinken zu können. Etwas befremdlich, aber jedes Land ist da anders. Die Stimmung erreichte in der 92. Minute nach Elfmeter für West Ham und einem 2:1 Erfolg gegen Manchester United seinen Höhepunkt und alle lagen sich in den Armen. Das war den Ausflug auf jeden Fall wert!
Zurück ging es dann mit der U-Bahn ans Themse-Ufer, wo wir wieder vereint eine Flussfahrt unternommen haben. Der Kapitän hat dabei sehr spannende Geschichten zur Architektur entlang des Ufers erzählt und wir hatten einen tollen Blick auf die ikonischen Gebäude. Das Highlight war der Blick auf die Tower-Bridge am Ende. Der Kapitän versprach hoch und heilig, das Trinkgeld den örtlichen Pubs auf direktem Wege zuzuführen. Gut investierte Wirtschaftsförderung also!
Vor unserem letzten Programmpunkt hatten wir noch etwas Zeit für ein Abendessen. Das Essen war gut, wobei ich die Schärfe des Tikka-Chickens deutlich unterschätzt hatte.
Zum Schluss ging es noch in den Sky-Garden. Auf dieser Dachterrasse konnte man den herrlichen Blick über die beleuchtete Skyline von London genießen. Von hier war besonders gut das Gebäude „The Shard“ zu sehen. Diesen Bau hat der Italiener Renzo Piano wie eine gigantische Pyramide geplant und damit das höchste Gebäude Großbritanniens erstellt.
Damit ging der erste Tag in London zu Ende und ich freue mich auf den Rest unserer Reise! 🙂 Danke dass ich diesen Beitrag schreiben durfte.
PS:
Der Rest der Reisegruppe war während des Fußballabenteuers weiter mit dem Hop-On Hop-off Bus unterwegs und konnte so im Schnelldurchlauf die Hauptsehenswürdigkeiten abklappern.
Abgesehen von einem Zwischenstopp zum Pizza essen waren so schnell Westminster Abbey, Hyde Park, Chinatown, die Tower Bridge und der leider komplett verhüllte Marble Arch abgehakt.