Mitten im Baltikum

Mitten im Baltikum

Am Samstag starteten wir dann wie geplant in Richtung Riga. Auf dem Weg fuhren wir noch durch den Küstenort Jūrmala zu einer weiteren orthodoxen Kirche.

In Riga machten wir es uns dann zum ersten Mal in diesem Urlaub auf einem ganz normalen Campingplatz gemütlich. Von hier kamen wir schnell mit E-Scootern in die Altstadt, denn dort startete mittags unsere Stadtführung. Wir lernten wieder einiges über die Geschichte und darüber, dass kaum Gebäude der Altstadt wirklich alt sind. Trotzdem finden wir Riga wirklich schön, denn die Gassen und Häuser sind häufig verziert und nach historischem Vorbild gebaut. Es gibt hier sogar eine Statue der Bremer Stadtmusikanten, die den eisernen Vorhang durchbrechen.

Wir sahen uns danach noch typische Sehenswürdigkeiten der Stadt an, den Zentralmarkt in den Zeppelin-Markthallen, die Bibliothek, einige Denkmäler und das Jugendstilviertel. Für Touren durch das Eckhaus (ein Museum mit KGB Thema) waren wir leider zu spät dran und haben keine Tickets mehr bekommen.

Auf dem Weg zurück in die Altstadt kamen wir noch an einem Fest im Park vor der Geburtskathedrale vorbei und schauten uns das Freiheitsdenkmal an.

Den Abend ließen wir dann in einem authentischen Pub ausklingen und aßen noch lecker zu essen. Vorher probierten wir in der Black Magic Balsam Bar noch den traditionellen schwarzen Johannisbeeren Likör.

Am Sonntag verabschiedeten wir uns von Riga, indem wir mal wieder eine orthodoxe Kirche sahen, diesmal in rosa.


Begleitet von einem leichten Regen fuhren wir zum größten Nationalpark Lettlands, dem Gauja-Nationalpark. Dort machten wir eine kleine Wanderung zu einem schönen Aussichtspunkt mit Schaukel.

Außerdem konnte man von hier aus die Burg Treyden in der Ferne entdecken. Diese Burg war komplett abgebrannt und seit 1776 verlassen, doch seit 1976 wird sie wieder rekonstruiert. Wir fanden den Blick hier sehr schön und die Schaukel sorgt für gute Bilder.


Nun folgte für uns ein Blick in die Vergangenheit, als Lettland noch als Lettische Sozialistische Sowjetrepublik zur Sowjetunion gehörte, denn wir fuhren zum Reha-Zentrum „Līgatne“. Dort versteckt sich unter dem Boden ein alter Atombunker, der für 30 wichtige Persönlichkeiten und deren Familien Schutz bieten sollte. Bereits die Pools und der Basketballplatz vor dem Gebäude sind eigentlich versteckte Helikopterlandeplätze und wir konnten bei einer Tour viel vom Inneren des Bunkers sehen, wo überraschend viel nach dem Ende der Sowjetunion zurückgelassen wurde.

Der Guide konnte uns zwar nicht überzeugen, da offenbar nicht viel über die Hintergründe des Bunkers bekannt ist und er daher eher wenige sichere Fakten beisteuern konnte, aber dafür war der Ort an sich ein besonderes Erlebnis. Wir konnten am Schreibtisch der wichtigsten Personen sitzen, die damals modernen Computer und geheime Kommunikationstechnik bestaunen, die Pläne für den Ernstfall sehen und sogar in der Kantine ein typisches sowjetisches Bunkeressen testen. Auf 2.000 Quadratmetern war alles dafür vorbereitet, 3 Monate abgeschottet zu verbringen.

Dieser bedrückende aber auch spannende Ort markierte unseren Abschied aus Lettland, den nun ging es für uns weiter nach Estland. Insgesamt fanden wir Lettland etwas weniger modern als Litauen, es gibt noch viele Spuren aus der Sowjetzeit aber sowohl die Natur als auch die Städte haben uns sehr gefallen.
Im nächsten Beitrag berichten wir dann für unseren ersten Eindrücken aus Estland.

Viele Grüße
Sina und Fabi

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2 Comments

  1. Danke für die tollen Einblick, Fotos und Berichte! Hoffentlich war das Essen frisch nicht aus Konserven der Sowjetzeit 😉. Euren Pflanzen und derWohnung geht’s auch gut.
    Liebe Grüße,
    Kathrin, Marc und der Rest der Bande

  2. Hallo ihr zwei beiden, wieder einmal ein sehr interessanter Bericht. Wieder habt ihr so viel gesehen die rosa Kirche war doch was für Sina. 🥰 Liebe geht raus an euch. Die Sabine

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