Hohe Berge und Alte Städte

Hohe Berge und Alte Städte

Hallo an alle Mitlesenden,

nachdem wir die Nacht von Freitag auf Samstag am Delfinstrand verbracht haben, fuhren wir am Samstag zurück in den Norden. Bevor es für uns wieder einmal nach Maskat gehen sollte, um Fabis Anzüge abzuholen, wollten wir uns noch das Örtchen Nizwa anschauen. Vor uns lagen aber noch ca. 900 km auf dem Highway 31. Dieser Highway führt direkt durch die Rub-al-Chali Wüste, sodass wir stundenlang nur von Sand umgeben waren. Wir schafften am Samstag nicht die ganze Strecke und fanden an einem Autobahnparkplatz einen Stellplatz für die Nacht.

Am nächsten Morgen fuhren wir die letzten 100 km und kamen morgens in Nizwa an. Dort schauten wir uns zunächst das Nizwa Fort und den angrenzenden Souk an. Auch wenn es sehr touristisch war, hatte es einen gewissen Flair, den wir mochten.

Nach einer kurzen Essenspause schauten wir uns am Sonntag noch den Ort Al Hamra an. Hier fanden wir viele alte aus Lehm erbaute Häuser vor, die mittlerweile langsam zerfallen und nicht mehr bewohnt sind.

Als letztes Ziel für den Tag hatten wir noch einen Aussichtspunkt am Jebel Shams auf dem Plan. Der Jebel Shams ist mit ungefähr 3.000 Metern der höchste Berg in Oman und auf der gesamten arabischen Halbinsel. Nachdem wir einige Rumpelpisten überwunden hatten, erreichten wir den Aussichtspunkt und hatten einen tollen Blick über die Berge.

Außerdem war hier oben das Klima wesentlich milder und wir genossen die kühle Bergluft sehr. Zum ersten Mal seit Monaten holten wir uns sogar unsere Pullover aus dem Schrank. Ganz in der Nähe campten wir dann auch und trafen hier noch auf ein paar Bergziegen.

Wir hatten eine angenehme kühle Nacht und wollten am Montag noch ein Stück weiter in die Berge rein fahren, wurden an einem Checkpoint aber aufgehalten, da dort nur Fahrzeuge mit 4×4 Antrieb durchgelassen werden. Also fuhren wir direkt zu einer weiteren Sehenswürdigkeit, die wir uns am Montag noch anschauen wollten. Unser Ziel war das Bergdorf Misfat Al Abriyeen. Hier spazierten wir zwischen alten Lehmhäusern, Palmen und Eseln durch das Dorf. Außerdem sahen wir hier auch wieder das Fajal Bewässerungssystem, das aus Kanälen besteht und wüstenartige Städte ganzjährig mit Wasser versorgt. Dieses System ist einzigartig in den arabischen Staaten und besonders im Oman weit verbreitet, seit 2006 gehört das Bewässerungssystem übrigens auch zum UNESCO Weltkulturerbe.

Danach fuhren wir noch nach Maskat und kamen am Abend an einem Strand an, an dem wir vor ca. 2 Wochen schon einmal gecampt hatten. Vor 2 Wochen war hier gar nichts los, aber am Montag Abend waren unerwarteter Weise hunderte Leute da und zahlreiche einheimische Camper, die teilweise aufwendige Pop-up Lounges auf dem Strand aufgebaut hatten. Hier Mal ein kleiner Einblick davon:

Wir konnten deswegen nicht unseren gewohnten Stellplatz ansteuern und mussten den Strand ein Stück weiter entlang fahren. Dabei passierte dann natürlich das, was passieren musste, wir blieben ein weiteres Mal im Sand stecken. Diesmal haben wir aber besser reagiert und sofort aufgehört, nur mit Motorkraft zu versuchen uns aus dem Sand zu befreien. Stattdessen wollten wir etwas Luft aus den Reifen lassen. Sobald wir aus dem Auto ausstiegen kamen allerdings schon viele Omanis, die sofort verstanden, was passiert war, und uns helfen wollten. Irgendwie entwickelte sich die Situation in Sekundenschnelle „außer Kontrolle“ und schnell saß ein Omani am Steuer der Bullizei und 5 andere schoben an. Die Omanis fuhren die Bullizei an einen Strandplatz mit besser befestigtem Boden und dort verbrachten wir dann die Nacht auf Dienstag.

Am Dienstag Morgen hatten wir dann den finalen Termin beim Schneider in Maskat und konnten Fabis Anzüge abholen. Von dem Endergebnis, mit dem wir beide sehr zufrieden sind, könnt ihr euch dann Mal in Live ein Bild machen.

Wie auch beim letzten Besuch des Schneiders, kauften wir in einem kleinen, eher „rustikalen“ Laden danach frischen Saft. Letztes Mal wurde uns Zuckerrohrsaft serviert und dieses Mal probierten wir Kiwi und Nannari. Dies ist ein Sirup, der aus der Wurzel der Nannaripflanze hergestellt wird. Der Besitzer des Ladens erzählte uns mit leuchtenden Augen davon, wie er als kleiner Junge in Indien nach dem Cricket-Spiel mit den Anderen Nannari getrunken hat. Auch hier wird wieder deutlich, wie viel Einfluss die Zuwanderer auf die Kultur und Ernährung in vielen arabischen Ländern haben. So war er sehr stolz darauf, dieses indische Getränk hierher gebracht zu haben. Uns hat es sehr gut geschmeckt.

Nach dieser Begegnung fuhren wir am Dienstag dann noch ein Stück weiter in den Norden, Richtung Grenze. Die Nacht verbrachten wir Mal wieder bei einer Tankstelle und quatschten dort noch mit einigen interessierten Einheimischen.

Am Mittwoch fuhren wir dann noch das letzte Stück bis zur Grenze, verließen den Oman und reisten ein zweites Mal in die Vereinigten Arabischen Emirate ein. Warum wir nun wieder zurück in Dubai sind und wie unsere Pläne für die Heimreise sind, erzählen wir euch im nächsten Beitrag.

Der Oman war das letzte neue Land auf unserer Reise und ein echter Kontrast zu den Megametropolen Dubai und Abu Dubai, die wir kurz vorher besucht haben. In Erinnerung bleibt uns definitiv die wunderschöne und einmalige Natur des Omans. Wir haben hier traumhafte Strände, schöne Bergregionen, und grüne und wunderschöne Wadis gesehen. Außerdem hat uns der Oman so einmalige und besondere tierische Erlebnisse geschenkt. Seien es die wilden Delfine, mit denen wir im Meer geschwommen sind, das kleine Kamelbaby kurz nach seiner Geburt und natürlich die Schildkröten bei der Eiablage und beim Schlüpfen. Wie in ganz Arabien haben wir neben der Schönheit der Natur, aber auch hier die Schönheit in den Menschen gesehen. Vielleicht kommen wir irgendwann noch einmal zurück, aber bis dahin mach’s gut lieber Oman.

Viele Grüße

Sina und Fabian

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1 Comment

  1. Liebe SIna, lieber Fabian,

    wieder schöne Landschaften, Berge, Strand und Städte sowie hilfsbereite Menschen, wenn man sich mit dem Auto festfährt.

    Und da im zweitletzten Absatz lese ich das Wort „Heimreise“.
    Wir wünschen euch noch einige schöne Tage auf eurer abenteuerlichen Reise , freuen uns schon sehr auf ein Wiedersehen mit euch !!!

    Hier ist es wieder wärmer geworden, also für uns wärmer, wir hatten heute 11 grad über 0.

    Wir freuen uns auf den nächsten Beitrag und wünschen euch noch eine schöne Zeit.

    Doris und Ferdi

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