
Grüne Oase in der Wüste
Hallo ins kalte Deutschland,
in Salala haben wir direkt bemerkt, dass hier ein anderes, tropischeres Klima herrscht als in den bisherigen Orten in Arabien. So fuhren wir am Mittwoch zu einem Obstmarkt, wo wir unter Kokospalmen und Bananenstauden natürlich eine frische Kokosnuss probieren mussten.




Diese wurde uns zum Trinken vorbereitet. Dabei konnte man gut sehen, wie der Händler mit einigen gezielten Messerschlägen die Kokosnuss geübt geöffnet hat.


Außerdem kauften wir noch eine frische Papaya und waren ganz begeistert von dem frischen Obst.
Anschließend fuhren wir zu Ayn Khor, hier befindet sich in den Sommermonaten ein schöner Wasserfall. Im Dezember hingegen erwartete uns nur das ausgetrocknete Flussbett. Wir waren hier fast ganz alleine, da überall behauptet wird, man bräuchte unbedingt ein Allradfahrzeug, um den Ort zu erreichen. Das können wir nun widerlegen! Als dann zwei nette Deutsche in ihrem nagelneuen, riesigen Expeditionsmobil kamen, sah die Bullizei dagegen fast niedlich aus, hatte den Weg jedoch vorbildlich gemeistert.





Wir fuhren zum Tagesende noch zum Mughsail Beach, der leider zu großen Teilen aktuell eine Baustelle ist. Trotzdem konnten wir hier noch den Sonnenuntergang genießen und hatten eine ruhige Nacht.

Am nächsten Morgen besuchten wir die Marneef Blowholes direkt nebenan. Aufgrund des eher niedrigen Wellengangs an diesem Tag war jedoch nur eines davon aktiv, wir konnten aber einige Fontänen beobachten.


Danach durfte der Bulli wieder seine Offroadfähigkeiten unter Beweis stellen, denn auf steinigen Serpentinenpisten ging es zum Fazayah Beach. Diesen Strand fanden wir noch deutlich schöner als den Mughsail Beach vom Tag zuvor.



Auf dem Weg zurück nach Salala wurde uns einmal mehr deutlich, dass hier ein viel fruchtbareres Klima ist als in den Städten zuvor, da uns neben den üblichen Kamelen auch Kühe begegneten.

Diese Region ist außerdem auch für einen Duft bekannt, der uns schon in ganz Arabien allgegenwärtig ist. Der Weihrauch wird hier von den Boswellia-Bäumen gewonnen, indem ihnen kleine Schnitte an Stamm und Ästen zugefügt werden. Nach der Trocknung der ausgetretenen Flüssigkeit erhält man das Weihrauchharz.

Ein zweites Mal besuchten wir den Obstmarkt und deckten uns diesmal mit so ziemlich allem ein, was die Händler so anboten. Am Ende hatten wir Bananen, Kokosnüsse, Papayas und eine Galiamelone gekauft, die wir an den nächsten Tagen gegessen haben. Dieses frische Obst war für uns ein echtes Highlight, weil wir viele der Früchte nur kennen, nachdem sie eine monatelange Reise nach Deutschland hinter sich haben.

Wir hatten die Hoffnung auf einen wasserführenden Fluss noch nicht aufgegeben, wurden jedoch bei Ain Garziz und Ain Athum enttäuscht. Auch ohne Wasser bot sich uns hier aber ein schöner Ausblick.


Dafür konnten wir den seltenen Moment miterleben, in dem ein Kabelbaby seine ersten Schritte versucht. Dabei wurde es rührend von seiner Mutter ermuntert und unterstützt.

An unserem Schlafplatz für die Nacht, dem Fuß des Wadi Darbat, waren wir dann endlich glücklich, einmal das hellblaue Wasser zu erblicken. Wenn ihr nun denkt, dass wir sofort hineingesprungen sind, müssen wir euch leider enttäuschen, da hier in der Region Schnecken mit Parasiten leben, die Schistosomiasis hervorrufen können wenn man im Wasser Kontakt hat. Daher begnügten wir uns mit der schönen Aussicht und unserem privaten Platz direkt am Fluss.





Am Freitag fuhren wir dann den Fluss hinauf und konnten die kaskadenartigen Wasserfälle bestaunen. Durch die besondere Farbe des Wassers wird hier deutlich, was in den Sommermonaten offensichtlich ist: Salala ist eine echte Oase. Wegen dem besonderen eher kühlen und nassen Klima kommen im Sommer viele Menschen aus anderen Teilen des Oman, den Emiraten und Saudi-Arabien zur Erholung von den menschenfeindlichen Wüstentemperaturen hierher.



Etwas weiter sahen wir uns das Atair Sinkhole an, welches mit nahezu senkrechten Wänden über 200m hinabreicht. Bekannt ist der Krater für die Vielfalt an Vögeln und die nur hier lebenden Fische. In einem Umkreis von 600km sind diese auch gleichzeitig die einzigen Süßwasserfische.

Um einen Ausblick von oben auf die Region zu bekommen, fuhren wir über Rumpelpisten auf den Jebel Samhan. Hier bot sich uns ein atemberaubender Blick bis zum Meer.


Nun hatten wir aber Hunger und machten uns etwas zu Essen im Küstenort Mirbat. Hier sahen wir uns außerdem noch das Muhammad bin Ali Grab, die Moschee und das Fort der Stadt an.





Am Abend erreichten wir den Strand, an dem wir schon einmal Delfine gesehen hatten, waren jedoch diesmal ganz alleine. Hier machten wir uns ein leckeres Abendessen und verabschiedeten uns von dem Süden des Omans.


Diese Region war ein völliger Kontrast zu sonstigen Wüstenlandschaften und wir konnten ein wenig erahnen, wie es hier im Sommer aussehen mag. Für uns ging es anschließend auf den langen Weg zurück in den Norden, aber davon erzählen wir euch im nächsten Beitrag.
Viele Grüße
Fabian und Sina
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