Im Gelobten Land

Im Gelobten Land

Shalom aus Israel!

Den letzten Beitrag hatten wir damit beendet, dass wir am Donnerstag Nachmittag die Bullizei vom Hafengelände holen konnten. Anschließend sind wir zu den heiligen Bahá’i Gärten in Haifa gefahren.

Das Bahaitum kannten wir vorher noch nicht wirklich, obwohl es eine weltweit aktive Religion ist. Der Grundsatz der Religion, keine Konflikte aufgrund unterschiedlicher religiöser Ansichten auszutragen, gefällt uns zumindest. Von den treppenförmigen Gärten hat man auf jeden Fall einen tollen Ausblick auf Haifa und das Mittelmeer.

Anschließend machten wir uns auf den Weg zur Stadt Akkon, da wir dort einen Schlafplatz suchen wollten. Direkt am Strand fanden wir auch ein schönes Plätzchen, wo wir uns erst einmal Abendessen gekocht haben. Nach einiger Zeit kam ein Mann auf uns zu, der das Licht in seinem Auto vergessen hatte, und nun Starthilfe brauchte. Mit unserem Starthilfe-Booster konnten wir ihm zum Glück schnell helfen, dabei erzählten wir gegenseitig ein wenig wer wir sind wo wir herkommen.

Der Mann (Eli) hat sich dann noch bei Bekannten aus der Umgebung erkundigt, ob man hier übernachten kann, und uns einen besseren Platz gezeigt. Die Begegnung war richtig nett und hat gezeigt, wie schön es ist, wenn man sich gegenseitig hilft.

Am nächsten Tag besuchten wir dann die schöne Altstadt von Akko. Hier waren wir begeistert von dem Gefühl, in eine ganz andere Welt eingetaucht zu sein. In vielen kleinen Gassen verteilt gibt es hier Marktstände, bei denen alles erdenkliche gekauft werden kann. Besonders die Gewürzstände mit ihren bunten Farben und exotischen Gerüchen haben zur Stimmung beigetragen. Gegessen haben wir heute übrigens Falafel und Humus, so wie sich das hier gehört.

Nach dem Besuch der Altstadt wollten wir nun aber endlich ins Meer und begaben uns zum Strand. Vor wunderschöner Kulisse hatten wir hier einen Sandstrand mit Schattenplätzen und einer erfrischenden Wassertemperatur zur Verfügung. Natürlich genossen wir beide die Abkühlung im Meer.

Irgendwann erreichte uns eine unerwartete Nachricht: Eli schrieb uns, dass er uns zum Abendessen mit seiner Frau und seinen Töchtern einladen würde. Außerdem versuchte er noch, uns eine Möglichkeit zum Wäsche waschen zu vermitteln, wir könnten seine Waschmaschine normalerweise gerne verwenden, doch sei ab Sonnenuntergang Schabbat, und da seine Frau sehr religiös ist, könnte dann keine Wäsche mehr gewaschen werden, weil die Verwendung von elektrischen Geräten dann nicht erlaubt ist.

Gerne nahmen wir die Einladung an, und besorgten noch schnell eine Flasche koscheren Wein als Gastgeschenk. Die Besorgung war gar nicht so leicht, da wir die Etiketten auf hebräisch natürlich nicht lesen können, doch im Laden wurde uns schnell geholfen.

Nun hatten wir jedoch noch ein bisschen Zeit bis zum Abendessen und beschlossen, noch die Keshet Cave zu besuchen. Eine echte Höhle ist das jedoch eher nicht (oder wir haben sie nicht gefunden), dafür aber ein schöner Gesteinsbogen, der betreten werden kann. Mutige können sich dort auch abseilen, das haben wir aber lieber gelassen. Wir haben in der Umgebung noch ein Murmeltier entdeckt (drittes Foto).

Um acht Uhr trafen wir dann bei dem Haus von Eli ein, und waren beeindruckt von der Schönheit des Ortes. In dem kleinen Planort Shechania lebt Eli mit seiner Familie in einem schönen Haus mit tollem Ausblick bis zum Meer. Von der Familie wurden uns leckeres Essen und spannende Eindrücke von der Religion und dem Leben in Israel geboten. Fotos haben wir von dieser Begegnung nicht für euch, da wir natürlich die religiösen Regeln respektiert, und nicht fotografiert haben.

Eli gab uns wieder einen Tipp für einen guten Schlafplatz vor einer Schule, den wir dann auch angesteuert haben. Die Nacht war sehr ruhig, bis wir morgens von einem Klopfen an die Scheibe geweckt wurden. Zwei Polizisten wollten von uns wissen wer wir sind und was wir hier tun. Dabei waren sie sehr freundlich und haben sich auch für die Störung entschuldigt, vermutlich hatte ein Anwohner sich über das ungewohnte Auto gewundert. Da hier unter 1000 Menschen wohnen, kommen bestimmt nicht oft Besucher, und erst Recht keine Camper. Etwas später kam noch jemand auf seinem Pferd vorbeigeritten, und erzählte uns ein bisschen von sich. Besonders stolz war er auf ein Pferd, welches von der berühmten King Ranch in Amerika abstammt, und mit dem er an Cutting Turnieren (eine Disziplin im Westernreiten) teilgenommen hat. Das Pferd soll dabei einen guten „Cow Sense“ haben, was auch nötig ist, da der Reiter während des Turniers zeitweise keine Befehle geben darf, und das Pferd selbst ein Rind kontrollieren muss.

Für uns ging es dann aber weiter zum See Genezareth, der eine Abkühlung versprach. Der im Neuen Testament bedeutende See, ist mit ca. 200m unter Meeresspiegel der tiefstgelegene Süßwassersee der Welt. Hier waren wir nicht alleine, denn zusätzlich zu den israelischen Wochenendbesuchern fanden sich hier noch einige Reisebusse mit Touristen ein. So kam es mehrfach vor, dass wir einige Fetzen Deutsch aufschnappten.

Zum Abschluss des Tages besuchten wir dann noch das Dor HaBonim Naturreservat, wo wir bei einem rostenden Schiffswrack den Sonnenuntergang ansahen.

Am Abend haben wir noch ein Gericht von der Kultur der Drusen probiert. Am ehesten vergleichbar war es mit einem Crêpe, der mit Frischkäse und Kräutern gefüllt ist. Was wir heute so ansehen wissen wir selbst noch nicht, aber es wird sicher etwas geschichtsträchtiges dabei sein.

Viele Grüße

Sina und Fabian

Verwandte Beiträge

Bis zur nächsten Reise Part 1

Bis zur nächsten Reise Part 1

Lehitraot Israel

Lehitraot Israel

Raus in die Natur

Raus in die Natur

Heilige Städte

Heilige Städte

4 Comments

  1. Ich sitze hier mit Tränen in den Augen. Was für ein berührender Post. Die tollen Fotos, die wunderbaren Begegnungen mit den Menschen einfach so schön. Im Grunde sind es immer die Begegnungen mit Menschen, die das Leben so besonders macht. Alles Liebe für euch…❤

  2. Hallo Sina und Fabian,

    wirklich schöne Erlebnisse und ganz tolle Bilder. Wir sind beeindruckt und sehr berührt.

    Und immer eure Begegnungen mit freundlichen Menschen. MIt einem Starthilfe-Booster zum Abendessen, Hilfsbereitschaft zahlt sich aus.

    Schabbat, eine gute Idee nach Sonnenuntergang keine elektrischen Geräte mehr zu betreiben. Hochaktuell wenn der Strom durch Photovoltaik von der Sonne kommt.

    Schöne Grüße
    Doris und Ferdi

  3. Faszination pur….warum glauben wir eigentlich das die freundlichen und netten Menschen selten sind? sind sie nicht, ihr erlebt es grad…..so viel Gastfreundschaft. da können wir uns echt eine Scheibe abschneiden. diese Kombi….tolles Land und freundliche Menschen…..krass schön. wir freuen uns auf alles was kommt und wünschen euch noch viele schöne Begegnungen und Erlebnisse. das alles schreibt das Leben….es wird unvergessen bleiben. G.l. G. Uwe und Annette

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Aktuelle Kommentare

Rechtliches