Lehitraot Israel

Lehitraot Israel

Guten Abend aus Jordanien,

ja ihr habt richtig gelesen, mittlerweile sind wir schon sicher in Jordanien eingereist. Wie der Grenzübergang heute verlief und unsere Eindrücke vom neuen Land erzählen wir euch aber in dem nächsten Beitrag. Erstmal wollen wir noch von unseren letzten Tagen in Israel berichten.

Am Samstag sind wir von unserem Schlafplatz am Eilat Ramon Flughafen zu einem weiteren Nationalpark aufgebrochen. Unser Ziel war das Hai Bar Resort, dies ist ein großes Zucht- und Ansiedlungszentrum. Bedrohte Tierarten, wie beispielsweise der arabische Oryx oder der afrikanische Strauß werden dort gehalten, um sie an ein Leben in Freiheit zu gewöhnen. In dem Nationalpark ist es möglich, eine mini Safari zu machen und mit dem eigenen Auto durch das weitläufige Areal zu fahren. Dass man dabei auch wirklich Tiere sieht, ist aber alles andere als garantiert, da die Tiere genug Bereiche haben, in denen sie sich zurück ziehen können. Wir hatten aber Glück und konnten viele verschiedene Arten aus nächster Nähe beobachten. Die Strauße sind uns dabei besonders nah gekommen und fanden unsere Umweltplakette am Auto ganz spannend.

Nach diesem ersten Highlight des Tages hatten wir noch einen weiteren Programmpunkt, der Red Canyon wartete auf uns. Dieser Canyon befindet sich ganz im Süden des Landes in der Umgebung von Eilat und auf dem Weg dorthin sahen wir am Straßenrand die ganze Zeit einen langen Stacheldrahtzaun, welcher die Grenze zu Ägypten markiert.

Am Red Canyon angekommen, schnürten wir unsere Wanderschuhe und starteten eine kleine Wanderung. Schnell entpuppte sich die Wanderung als wirklich spaßig, da wir auch ein wenig über Leitern und mithilfe von Handgriffen durch den Canyon klettern mussten. Nicht nur die Wanderung an sich war wirklich cool, sondern auch die Natur war total beeindruckend und wunderschön. Die mittlerweile schon fast untergehende Sonne tauchte den Canyon auch noch in ein schön schimmerndes Licht.

Nach dieser Attraktion ging es für uns wieder mal auf die Suche nach einem guten Schlafplatz. Auf die Empfehlung von anderen deutschen Campern hin stellten wir uns mit ihnen zusammen auf einen abgelegenen Platz, irgendwo im Nirgendwo. Dort kochten wir uns Nudeln mit Pesto und quatschen noch ein wenig mit unseren Campnachbarn. Als wir uns dann so langsam in den Bulli zurück ziehen wollten, sahen wir plötzlich ein Polizeiauto auf unseren Parkplatz einbiegen. Wir dachten zuerst, dass die Polizisten uns vllt. wegschicken wollten, doch sie haben sich nicht wirklich für uns interessiert und nach etwas anderem gesucht. Nach und nach kamen immer mehr Polizeiautos, sodass wir uns nach einiger Zeit dazu entschlossen haben, den Platz zu verlassen und uns einen neuen Schlafplatz zu suchen. Diesen fanden wir auch recht schnell in der Nähe eines großen Einkaufszentrums. Dort verbrachten wir eine ruhige Nacht.

Gestern sind wir dann morgens von unserem Übernachtungsplatz zu unserem Tagesziel gefahren. Wir wollten einen Tag damit verbringen, die Fische im Roten Meer zu betrachten und haben uns dafür den Naturpark Coral Beach ausgesucht.

Dort angekommen, waren wir direkt vom Strand angetan: Es gab Schattenplätze, Schließfächer, Duschen und die Möglichkeit, Snacks zu kaufen. Nur die mit Bojen abgegrenzten Schwimmbereiche haben wir nicht direkt verstanden. Zum Glück war ein hilfreicher Angestellter vom Naturpark zur Stelle, und erklärte uns genau, in welchen Bereichen wir schwimmen dürfen und dass in den anderen Bereichen die Korallen vor den Menschen geschützt werden.

Nach ein bisschen Eingewöhnung konnte auch Fabi das Schnorcheln genießen und wir konnten aus nächster Nähe viele bunte Fischis beobachten. Von uns fühlten diese sich gar nicht gestört und sie haben uns teilweise sogar angeknabbert. Wir haben versucht, ein paar Fotos zu machen, aber ohne richtige Unterwasserkamera ist die Qualität nicht immer so gut. Hier sind die besten der Fotos und Videos:

Wir waren wirklich begeistert davon, wie viele verschiedene bunte Fische wir so nah sehen konnten. Auch die Chance auf eine richtige Dusche konnten wir uns natürlich nicht entgegen lassen. So blieben wir hier, bis der Park schloss (ca. 17 Uhr). Anschließend haben wir uns noch Essen gekocht und sind erschöpft ins Bett gefallen.

Heute war für uns wieder ein Tag des Aufbruchs, denn es ging in das nächste Land unserer Reise: Jordanien. Hierfür mussten wir einiges vorbereiten und so kamen wir um ungefähr 13:30 am Grenzübergang an. Im nächsten Beitrag erzählen wir euch dann mehr darüber, wie es hier weiter ging.

Nun aber ein kleines Fazit zu unserer Zeit in Israel. Wir hatten ganz ehrlich nicht erwartet, wie abwechslungsreich die Natur in diesem Land sein würde. So viele verrückte Orte, von den Wadis und der Wüste bis zum Toten und Roten Meer haben wir hier wirklich wieder die Wunder der Natur erlebt. Dazu kamen dann noch Orte, die unterschiedlicher kaum sein könnten. In den streng gläubigen Gemeinden werden die jüdischen Gesetze und Regeln sehr ernst genommen. Völlig offen dagegen ist Tel Aviv, eine Metropole die so auch in Europa sein könnte. In Jerusalem erlebten wir das Aufeinandertreffen von vielen Religionen auf kleinstem Raum. Und ein ganz eigenes Land ist eigentlich das Westjordanland, wo wir auch sehr freundlich aufgenommen wurden.

Ein bisschen getrübt wurde das ganze durch die sehr hohen Preise, auch verglichen mit denen in Deutschland. Zum Glück konnten wir uns noch viel mit Vorräten versorgen, die wir nun wieder auffüllen müssen. Die hohen Preise sind aber natürlich auch verständlich, da ja fast alles von weit her importiert werden muss, die meisten Nachbarländer wollen ja keinen Handel mit Israel. Allgemein sind die politischen Spannungen allgegenwärtig, nicht nur im und am Westjordanland. Wenn wir mit Israelis darüber redeten, in welche Länder wir fahren, war die Reaktion oft eine Mischung aus Faszination und einem bisschen Bedauern, dass eine solche Reise mit israelischem Pass nicht möglich ist.

Die Bevölkerung hat uns aber immer wieder aufs neue überrascht, wie zum Beispiel mit der Einladung zum Abendessen am Schabbat in einer (zumindest teilweise) religiösen Familie. Immer wenn wir Hilfe brauchten, egal ob beim Tanken oder im Supermarkt, war sofort jemand bereit, für uns zu übersetzen oder uns den Ablauf zu erklären. Diese Erinnerungen werden wir sicher nicht vergessen.

Wir verlassen Israel also mit einem sehr positiven Eindruck, den wir so nicht in jeder Hinsicht erwartet haben.

Viele Grüße aus Jordanien

Fabian und Sina

Verwandte Beiträge

Bis zur nächsten Reise Part 1

Bis zur nächsten Reise Part 1

Raus in die Natur

Raus in die Natur

Heilige Städte

Heilige Städte

Alte und Neue Steine

Alte und Neue Steine

1 Comment

  1. Und auch hier wieder zu Land und im Wasser eine einzigartige Natur!
    Wie schön das ist, dort eintauchen zu können,zu beobachten, zu erleben, zu genießen.
    Völlig faszinierend!
    Ich bin schon ganz gespannt was Jordanien für euch bereit hält.
    Hoffe es geht euch soweit gut aber nach euren Erzählungen und Fotos zu beurteilen wohl ja!
    Wünsche euch weiterhin gute Schlafplätze und ruhige Nächte! LG

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Aktuelle Kommentare

Rechtliches