3 Tage am Meer

3 Tage am Meer

Hallo liebe Mitleser,

Nach den wunderschönen aber auch anstrengenden Besuchen der jordanischen Wüstenschlösser und antiken Stadt Petra haben wir uns ein bisschen Ruhe verordnet. Daher machten wir uns auf den Weg in die Stadt Akaba, wo unsere Reise durch Jordanien auch begonnen hatte.

Leider hatten wir es wohl etwas zu eilig und zum ersten Mal auf dieser Reise wurden wir von der Polizei wegen zu schnellem Fahren rausgewunken. 93km/h anstatt erlaubten 80km/h hatte das Lasermessgerät bei uns erkannt, und der Polizist stellte uns eine Strafe von etwa 30€ in Aussicht. Nach kurzer Nachfrage, wo wir denn herkommen, beratschlagten sich die beiden Polizisten, da es Unklarheiten mit der Einfuhrgenehmigung unseres Autos gab. Kurz danach dann die freundliche Aussage: „You can go, welcome!“, uns wurde die Strafe also einfach erlassen.

Wir sind uns nicht ganz sicher ob das einfach nur ein weiteres Zeichen der jordanischen Gastfreundschaft war, oder es ein kleines Missverständnis zu unseren Gunsten gab. Die Einfuhr eines Fahrzeugs für mehr als 2 Wochen ist nämlich eigentlich nur Diplomaten vorbehalten, wurde uns aber bei der Einreise freundlicherweise genehmigt, da wir um mehr Zeit gebeten hatten. Während die Polizisten unsere Einfuhrgenehmigung studierten, murmelten sie etwas in Richtung „Diplomat“, vielleicht profitierten wir also auch fälschlicherweise von der Immunität.

In Akaba angekommen, besorgten wir noch einige Vorräte und stellten uns dann auf einen Platz direkt am Meer. Hier übernachteten wir dann in der Zeit von Mittwoch bis heute. Dabei genossen wir das gute Wetter, das schöne Meer und den gut bewachten Stellplatz direkt neben der Polizei. In dieser Zeit haben wir uns auf das nächste Reiseland vorbereitet und Fabians Allergie ist ein wenig abgeklungen.

Heute ging es dann also zum nächsten Grenzübergang, denn wir hatten uns das Königreich Saudi-Arabien als nächstes Ziel ausgesucht. Dieses Land ist überhaupt erst seit 2019 touristisch bereisbar, da vorher keine Visa für touristische Besuche ausgestellt wurden. Zuerst musste jedoch die jordanische Seite unsere Ausreise regeln.

Hier war es ein großes hin und her, da wir ständig von Schalter A zu Schalter B zu Schalter C und wieder zurück zu Schalter A geschickt wurden. Als wir dann noch einen Stempel für unser Carnet verlangt haben, der die Ausfuhr des Autos aus Jordanien bescheinigt, war das Chaos perfekt. Nachdem wir ungefähr alle Angestellten dieser Grenze von uns mit diesem Anliegen genervt hatten, woraufhin alle behaupteten, dass es diesen Stempel nicht gäbe, wurde uns dieser dann doch noch am allerersten Schalter gegeben.

Die Ausreise hat sich Jordanien dann auch noch einmal mit 45JOD, also etwa 65€, bezahlen lassen, was alleine die Ein- und Ausreisekosten auf fast 100€ getrieben hat. Diese Gebühren verstehen wir nicht ganz, da so etwas in anderen Ländern nicht üblich ist, und Jordanien generell ein sehr gastfreundliches Land ist, in dem wir als Touristen immer gerne gesehen waren.

Die Seite von Saudi-Arabien hingegen war deutlich organisierter, hier wurde außerdem zum ersten Mal unser Auto mit einem Spürhund durchsucht. Hier war dank unseren bereits vor der Reise besorgten Visa alles relativ problemlos. Nur die Frage „Neom?“ hörten wir sehr häufig, was uns zuerst etwas verwirrt hat. Dabei handelt es sich um eine Planstadt in der ungefähren Größe von Belgien, die der Kronprinz von Saudi-Arabien Mohammed Bin Salman (MBS) hier aus der Wüste stampfen will. Das ganze lässt sich Saudi-Arabien etwa eine halbe Billion Dollar kosten, weshalb hier schon viele Menschen am Projekt arbeiten. Bei Ausländern gehen hier daher eigentlich alle zuerst davon aus, dass diese in irgendeiner Form am Projekt Neom arbeiten und daher im Land sind.

Unsere weiteren Erlebnisse im neuen Land berichten wie euch im nächsten Beitrag, an dieser Stelle kommt noch ein kleines Fazit zu Jordanien:

Wir haben echt einiges erwartet, haben uns ja auch im Vorfeld informiert, welche Sehenswürdigkeiten es hier gibt, und was wir vielleicht erleben werden. Jordanien hat dabei unsere Vorstellungen komplett übertroffen. Dabei sind es nicht unbedingt die Sehenswürdigkeiten, die uns so stark im Gedächtnis bleiben werden (auch wenn Petra natürlich beeindruckend war). Viel mehr sind es die Menschen und Erlebnisse. Das Grillen auf der Granatapfelplantage, das für uns bestellte Essen von den Jungs am Nachbartisch oder einfach die allgemeine Freude über uns als Gäste sind alles Eindrücke dieses Landes, die bei uns wohl für immer im Kopf bleiben werden. Dabei hatten wir das Gefühl, dass gerade die Menschen mit wenig Geld am aufgeschlossensten waren, und versucht haben, uns Geschenke zu machen (wie zum Beispiel der Wasserverkäufer aus dem Jemen). Die Sprache war dabei selten ein Hindernis, denn mit Händen, Füßen und einer Menge gutem Willen und Gastfreundschaft kann man jede Sprache sprechen. Wir können einfach nur sagen: Danke Jordanien!

Viele Grüße

Fabian und Sina

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2 Comments

  1. Ihr Lieben, wie schön, dass ihr euch einwenig Zeit für die Erholung nach diesen vielen Eindrücken genommen habt. Und die Bilder von eurem Stellplatz am Meer und dem wunderschönen Strand sprechen für sich. Einfach Traumhaft….? Weiter eine gute Reise für euch… Alles Liebe und Gute Sabine und Andreas

  2. Liebe Sina, lieber Fabian, ich bin so sehr begeistert von euren Reiseberichten. Besonders berührend sind eure Begegnungen mit den Menschen. Die Kontakte in Jordanien haben euch ja nachhaltig begeistert. Diese Erfahrungen werden bleiben. Ich bin beeindruckt, wie professionell ihr vorbereitet seit. Aber das wusste ich ja schon vor eurer Reise. 😉 Die Bemühungen rund um den Bulli haben sich für alle Beteiligten gelohnt. (gerne wieder) Ich wünsche euch auch weiterhin eine gute Reise mit vielen guten Begegnungen und Erlebnissen. Alle Daheimgebliebenen freuen sich schon auf das Wiedersehen mit euch. Wir werden, wie gewohnt, unsere Wohnungstür mit Fotos dekorieren! rihlat saeida!

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