Wüstenbewohner

Wüstenbewohner

Hallo liebe Mitlesenden,

am Samstag sind wir in Riad, der Hauptstadt von Saudi Arabien angekommen. Dort haben wir zunächst ganz spontan einen Ausflug zu den Red Dunes gemacht. Die Bullizei stellten wir auf einem Parkplatz ab und wechselten für 1 Stunde auf ein anderes motorisiertes Gefährt. Wir leihten uns nämlich zwei Quads aus und düsten damit über die roten Dünen. Es war wirklich ein unglaubliches Erlebnis über den Wüstensand zu fahren und dabei in die weite Ferne der Wüste zu blicken. Auch viele Einheimische waren hier unterwegs, einige von ihnen ließen sich auf einem Teppich von einem Pick-up durch die Wüste ziehen, andere blieben mit ihrem Auto im Sand stecken. Als auch wir mit unseren Quads stecken blieben, waren sofort helfende Hände da, um uns aus dem Sand zu schieben.

Nach diesem Abenteuer stärkten wir uns erst einmal und trafen danach (schon bei Dunkelheit) am Masmak Fort ein. Dieses Gebäude wurde aus Lehm gebaut und war in den Jahren 1902 bis 1938 der Regierungssitz des Königshauses. Heute ist hier ein Museum beherbergt, welches wir auch besichtigten. Alle 5 Minuten gab es an der Fassade des Bauwerkes außerdem eine Lichtshow. Zu diesem Zeitpunkt war uns noch nicht bewusst, dass diese Lichtshow Teil eines größeren Licht-Kunst Festival in ganz Riad war, das an diesem Tag seinen Abschluss feierte.

Die nächste Station war für uns dann das Kingdom Centre, welches an einen überdimensionierten Flaschenöffner erinnert. Bei diesem Wahrzeichen der Stadt sahen wir uns eine Lichtshow an, die die gesamtes Fassade des Wolkenkratzern erstrahlen ließ.

Da wir mittlerweile bemerkt hatten, dass all dies zum Licht- und Kunstfestival Noor Riyadh gehört, fuhren wir gezielt zum King Abdullah Park, wo weitere Installationen aufgebaut waren. Das Highlight war hier für uns die Show aus 2000 Drohnen, welche wir uns gemütlich im Campingstuhl ansahen. Aber auch eine künstlerische Virtual Reality Anwendung war unterhaltsam.

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Mit diesen Eindrücken legten wir uns im Bulli auf dem Parkplatz vor dem Park schlafen und hatten eine ruhige Nacht.

Am nächsten Tag wollten wir uns ein buntes Glaszelt im Diplomatenviertel der Stadt ansehen, doch der Zugang zum Gelände war leider gesperrt. Als wir den historischen Stadtteil Dirriyah ansehen wollten, wurden wir auf dem Weg aufgehalten, und uns wurde gesagt, dass das Gebiet aufgrund von Bauarbeiten gesperrt sei. Erst nach mehrmaliger Nachfrage sagte man uns dann, dass wir natürlich zu Fuß den Bereich betreten könnten. Wir hatten das Gefühl, dass die Option, zu Fuß diesen Ort zu erkunden, für die Saudis völlig abwegig ist, wir nahmen die Möglichkeit aber gerne an. Schnell merkten wir jedoch, warum hier aktuell keine Autos erlaubt sind, denn das gesamte Gebiet war eine einzige Baustelle. Auch hier war wieder deutlich, dass dieser Ort für zukünftige Touristenströme vorbereitet wird, die aktuell noch nicht vorhanden sind.

Anschließend fuhren wir ein wenig in Richtung Dammam und verbrachten eine weitere Nacht auf einem Tankstellenparkplatz. Das Tanken macht bei ungefähr 17 Cent pro Liter hier fast schon Spaß.

Heute morgen hatten wir uns gerade bereit für die Weiterfahrt gemacht, als ein Mann anhielt, und uns fragte wo wir herkommen. Nach einem kurzen Gespräch lud er uns auf seine Kamelfarm ein, was wir gerne annahmen. Also fuhren wir hinter ihm (Saeed) mitten in die Wüste zu seiner Farm, wo wir ein sehr leckeres Frühstück serviert bekamen. Wir sprachen viel über das Leben in Saudi-Arabien und die Kamelzucht und konnten den Tieren beim Füttern ganz nah sein.

Danach fuhr er mit uns in seinem Geländewagen weiter in die Wüste und zeigte uns zwei unscheinbare Löcher. Er erklärte uns, dass diese natürlichen Ursprungs seien, und sich bei Regen das ganze Wasser hier in einer riesigen unterirdischen Höhle sammelt. Die Tiefe konnten wir dadurch erahnen, dass wir Steine in die Löcher warfen, und auf das Geräusch des Aufschlags warteten. An diesen Orten sind die Beduinen früher in die Höhlen geklettert um Wasser zu holen.

Nach diesem ungeplanten Besuch fuhr er uns wieder zu unserem Auto und wünschte uns noch viel Spaß auf unserer Reise. Da mittlerweile schon einige Zeit vergangen war, schauten wir uns den Judah Thumb nur von weitem an. Dies ist eine natürliche Gesteinsformation inmitten der Wüste.

Am Abend erreichten wir dann Dammam und übernachten heute direkt am Strand in der Halbmondbucht am Persischen Golf. Morgen möchten wir von hier aus in das nächste Land unserer Reise fahren, aber davon erzählen wir im nächsten Bericht.

Viele Grüße

Sina und Fabian

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2 Comments

  1. Was für coole Aktionen, mit dem Quad durch die Wüste, das würde ich auch mal machen. In Riad habt ihr Glück gehabt, dass da gerade dieses Lichterfest war, die angestrahlten Gebäude sehen echt schön aus. Die Kamelfarm ist auch außergewöhnlich, obwohl ich mich frage von was die Tiere und Menschen da leben mitten in der Wüste. Ich sehe nur Sand. Und diese Erdlöcher finde ich auch nicht ganz ungefährlich wenn man die nicht kennt. Plumps und weg…
    Jetzt bin ich gespannt, wie’s für euch weitergeht, ein Abstecher nach Bahrain würde sich vielleicht anbieten.
    Liebe Grüße,
    Kathrin
    (Hier ist es übrigens richtig kalt geworden, da sind eure Wüstenbilder ganz erwärmend)

  2. Liebe Grüße in die Wüste. Bei der Quadtour ist unser Neid nicht mehr zu verbergen… was ihr erlebt, dafür finden wir keine angemessene Beschreibung.
    Eure Einladung auf eine Kamelfarm 😍, die besonderen Orte ohne Massentourismus… großartig. Die freilebenden Flamingos…tolles Bild. Man stellt sich die Wüste sehr heiß vor, sieht man euch aber nicht an…
    Eure tollen Berichte machen Lust und Mut auf weite Reisen, in ferne Länder und fremde Kulturen.

    Eins noch, für 17 Cent tanken 🙃…das atmen wir weg.
    Bis bald, Ingo & Heike

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