Entlang der Georgischen Heerstraße

Entlang der Georgischen Heerstraße

Hallo aus Stepanzminda!

Für heute hatten wir uns vorgenommen, die georgische Heerstraße zu erkunden. Diese Route gibt es schon seit mindestens 2000 Jahren und verbindet heute Georgien und Russland. Entlang dieser Straße gibt es einige Sehenswürdigkeiten, die wir erkunden wollten.

Als erstes erreichten wir den Stausee Zhinvali. Wo heute ein schöner See ist, der die Hauptstadt Tiflis mit Wasser und Strom versorgt, waren noch vor 50 Jahren Dörfer mit alten Burgen und Palästen. Die Versorgung der Stadt Tiflis war der damaligen sowjetischen Regierung jedoch wichtiger und so wurden die Bewohner in Chruschtschowkas (also Plattenbausiedlungen) zwangsumgesiedelt und das Wasser aufgestaut. Nur die Burg Ananuri liegt hoch genug um noch heute über dem See erhalten zu sein. Trotz dieser traurigen Geschichte war der Blick über den See für uns beeindruckend.

Nachdem wir uns von den Welpen verabschiedet haben, die uns am Parkplatz mit ihrer stolzen Mutter empfangen hatten, fuhren wir weiter die Straße hinauf und erreichten die Stelle, an der die beiden Flüsse Weißer Aragwi und Schwarzer Aragwi zusammenfließen (und den Aragwi ergeben). Diese Stelle sieht interessant aus, da die beiden Quellflüsse unterschiedliche Farben haben und sich das Wasser nicht sofort vermischt.

Als nächstes führte uns die Straße zum wohl bekanntesten Punkt, dem Gudauri Panorama. Dieser Ort ist auch als Russisch-Georgisches Freundschaftsmonument bekannt und soll die Freundschaft der beiden Länder beschreiben.

Heutzutage ist diese Bedeutung vielleicht etwas umstritten, da Georgien und Russland mit den beiden Regionen Abchasien und Südossetien Grenzkonflikte hat. Wohl auch aufgrund des Kaukasuskriegs 2008 ist uns deshalb in Georgien ein riesiger Zusammenhalt mit der Ukraine begegnet. Überall findet man Solidaritätsbekundungen und Flaggen der Ukraine und Schilder und Graffitis mit „Fuck Ruzzia“ Schriftzügen. Ob sich die vielen vor dem Kriegsdienst nach Georgien fliehenden Russen (übrigens auch über die georgische Heerstraße) hier wirklich willkommen fühlen, können wir uns nicht vorstellen.

Unabhängig von der Bedeutung hatten wir von diesem Monument aus einen unglaublichen Ausblick auf den Kaukasus. Hier ein paar Impressionen:

Auf dem Parkplatz wurden wir noch von den beiden Wärtern auf einen Wodka eingeladen, den wir trotz größter Bemühungen nicht ausschlagen konnten. Die beiden waren ganz begeistert von uns, fanden uns lustig und haben uns noch zum Abschied die Parkgebühr zurückgegeben.

Zum Schluss der Tour heute sind wir zum Ort Stepanzminda gefahren, mit einem kurzen Fotostopp an einer Mineralquelle am Straßenrand. Unser heutiges Nachtlager haben wir auf etwa 1800m Höhe in ca. 9km Entfernung zur russischen Grenze vor der Pansheti Quelle. Von hier haben wir einen guten Blick auf den etwa 5000m hohen Berg Kasbek. Außerdem liegt vor dem Berg noch ein beliebtes georgisches Fotomotiv, die Gergetier Dreifaltigkeitskirche.

Viele Grüße von den Reisenden

Sina und Fabian

Verwandte Beiträge

Bis zur nächsten Reise Part 1

Bis zur nächsten Reise Part 1

Neue Pläne

Neue Pläne

Auf Wiedersehen Georgien

Auf Wiedersehen Georgien

Hauptstadteindrücke

Hauptstadteindrücke

2 Comments

  1. Das sieht ja wirklich spannend aus! Eine tolle Berglandschaft Auch wenn ihr wirklich nah an der Grenze seid, haltet euch da bloß fern 😉
    Sehe ich es richtig, dass ihr extra nicht durch Südossetien gefahren seid? Zumindest seid ihr nicht auf direktem Weg gefahren. Wie sprecht ihr eigentlich mit den Einheimischen, die beiden Herren sehen nicht unbedingt so aus, als ob sie fließend Englisch sprechen würden…
    Und Sinas Wanderoutfits sind auch immer toll, mit Kleid und Flipflops. Ich schaue mir hier immer die Orte bei Google Maps an und mir ist aufgefallen, dass die georgische Schrift wirklich außergewöhnlich ist. In diesem Sinne: მივესალმები ჩვენ ხუთეულს!

    • Hallo ihr fünf!
      Ja genau, durch Südossetien kann man gar nicht einfach so fahren. Von der russischen Seite ist eine Einreise eher möglich.
      Abchasien hätten wir eher besuchen können, aber dann auch nur ohne Auto und in der aktuellen Lage mit Russland haben wir uns dagegen entschieden.

      Wir verständigen uns ein bisschen mit Englisch, hauptsächlich aber mit Händen und Füßen ?
      Teilweise war auch schon der Google Übersetzer hilfreich, auch wenn der nur russische Sprache ausgeben kann.

      Zu Sinas Outfit muss man sagen, dass wir an diese Stelle nur eine kurze Treppe hochgehen mussten, für echte Wanderungen haben wir auch richtige Schuhe dabei.

      Die georgische Schrift ist tatsächlich sehr besonders, darauf sind die Georgier auch stolz. Der Turm auf dem Titelbild von „Buntes Batumi“ ist beispielsweise dem georgischen Alphabet gewidmet.
      Zum Glück stehen viele Begriffe aber auch auf Englisch daneben, zum Beispiel im Supermarkt oder an der Tankstelle. Auch auf Straßenschildern steht immer unter dem georgischen Namen auch der Name auf Englisch.

      Viele Grüße!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Aktuelle Kommentare

Rechtliches