Weltwunder in Jordanien

Weltwunder in Jordanien

Hallo zusammen,

am Sonntag haben wir Amman verlassen und vorher noch für einen kurzen Zwischenstopp an der Abu-Darwish Moschee angehalten. Aufgrund der schwarz-weißen Farbe hat uns diese ein bisschen an ein Schachbrett erinnert.

Danach ging es für uns weiter Richtung Osten und wir waren sehr froh, als wir den verrückten Verkehr in der Stadt endlich hinter uns lassen konnten. Für den Tag hatten wir uns vorgenommen, zwei Wüstenschlösser zu besichtigen.
Als erstes fuhren wir zum Wüstenschloss namens Qasr al-Kharanah, welches vermutlich etwa im 7. Jahrhundert erbaut wurde und dessen ursprünglicher Nutzungszweck bis heute nicht bekannt ist. Wir konnten uns das Gebäude nicht nur von außen anschauen, sondern auch von innen besichtigen.

Nur wenige Kilometer entfernt befindet das Qusair Amra Wüstenschloss, welches im 8. Jahrhundert erbaut wurde und mittlerweile sogar zum Unesco Weltkulturerbe zählt. Im Inneren findet man hier viele Wandmalereien und Verzierungen. Hier kamen wir leider erst nach dem offiziellen Öffnungszeiten an. Nach dem Versprechen, nach dem Besuch einen Tee zu kaufen, wurde uns aber der Schlüssel übergeben und wir hatten das Wüstenschloss ganz für uns.

So richtig willkommen fühlten wir uns bei dem aufgezwungenen Tee mit dem nicht sehr gesprächigen Wächter aber nicht. Wir fuhren wieder zurück in den Westen des Landes und steuerten den Ort Madaba an. Hier fragten wir beim Visitor Center nach, ob wir auf dem abgetrennten und bewachten Parkplatz übernachten können. Die engagierten Parkwächter wollten uns dies sofort ermöglichen, doch wollten sich auch das Okay ihres Chefs einholen. Um die Wartezeit zu überbrücken, luden sie uns zum Tee ein und erklärten uns, dass sie zum Beduinenvolk gehören. Früher lebten die Beduinen in Jordanien als Nomaden und zogen in der Wüste immer weiter, heute sind viele von ihnen allerdings sesshaft. Nach einiger Zeit bekamen wir das Einverständnis, auf dem Parkplatz zu übernachten, müssten diesen am nächsten Morgen allerdings vor 8 Uhr verlassen. Wir kochten uns noch etwas, bevor wir müde und glücklich eingeschlafen sind.

Am nächsten Morgen besuchten wir die St.-Georgs-Kirche in Madaba. Hier befindet sich eine Mosaikkarte aus dem 6. Jahrhundert, auf der die Region um Jerusalem abgebildet ist. Zwar ist die Karte optisch nicht sonderlich beeindruckend, doch das Alter und die verlässlichen Informationen darauf machen sie zu einem wichtigen Stück Geschichte.

Für uns ging es weiter Richtung Süden, diesmal entlang des King’s Highway. Dieser führte uns durch das Wadi Mujib, welches auch der Grand Canyon Jordaniens genannt wird. Wir fuhren mit dem Auto hier über die fast 70 Meter hohe Mujib Talsperre, wo sich uns ein skurriler Anblick bot. Obwohl hier Schilder vor dem Schwimmen und Tauchen im tiefen Wasser warnen, herrscht auf beiden Seiten des Damms vollkommene Trockenheit:

Fehlender Regen in der Wintersaison, gestiegener Wasserbedarf und hohe Temperaturen haben dafür gesorgt, dass das 3,5 Millionen Tonnen schwere Bauwerk nutzlos herumsteht. Wir fuhren von hier weiter zu unserem heutigen Tagesziel: Siq el-Barid.

Dieser ehemalige Karawanenrastplatz ist sozusagen ein Vorort von Petra und wird daher häufig auch „Little Petra“ genannt. Neben vielen kleinen Höhlen, in denen die Menschen hier früher gewohnt haben, gibt es auch einen Tempel und ein Felsengrab, welche schon einmal einen kleinen Vorgeschmack auf Petra geben.

Zuletzt fuhren wir noch zu dem Parkplatz vor Petra, wo wir übernachten konnten. Heute Morgen war es dann soweit und wir machten uns auf, um die mehr als 2.000 Jahre alte Felsenstadt Petra zu erkunden. Obwohl die Eintrittspreise hier sehr happig sind, ist Petra auf jeden Fall ein Must See in Jordanien. Nicht umsonst zählt diese Attraktion seit 2007 auch zu den neuen sieben Weltwundern. Außerdem wurde in dieser Kulisse beispielsweise der Film Indiana Jones und der letzte Kreuzzug gedreht.

Auf dem ca. 8km langen Wanderweg gab es viel zu bestaunen. Zunächst einmal ist hier der ca. 1km lange „Sik“ zu nennen. Eine Schlucht, die an beiden Seiten von über 100 Metern hohen Felswänden umgeben ist.

In dieser Schlucht findet man an den Wänden schon die ersten kleinen Kunstwerke, die in die Felsen gehauen wurden.

Nach kurzer Wanderung erreichten wir dann das wohl bekannteste Bauwerk Petras, die Schatzkammer. Vor allem der Moment, als wir aus der Schlucht heraus das erste mal einen Teil dieses Bauwerks erblickt haben, war wirklich beeindruckend.

Bei dieser Sehenswürdigkeit ist man natürlich nie alleine, sondern immer vor hunderten Besuchern, Pferdekarren und Eseln umgeben. Ein wenig ruhiger war es dann schon bei den weiteren Stationen innerhalb von Petra, wo merklich weniger Menschen versammelt waren.

Vor allem im Bereich der Königswand verbrachten wir einige Zeit, und ließen uns auch einen Beduinentee schmecken. Alleine in diesem Bereich sind 13 beeindruckende Grabanlagen in den Fels gehauen.

Erst vor etwa 200 Jahren wurde Petra „wiederentdeckt“, da vorher nur einige Beduinen hier Unterschlupf gesucht hatten. Man kann sich kaum vorstellen, was den Europäern durch den Kopf gegangen ist, als sie dieses Wunderwerk entdeckt haben. Für uns ging es nach dem Besuch des „Mädchenschlosses“ wieder zurück durch den Sik zum Startpunkt. Hier freuten wir uns darauf, es uns wieder im Bulli gemütlich machen zu können.

Mit den vielen Besuchermassen bei Petra einhergehend, gibt es hier leider auch viele Menschen, die die Touristen abzocken wollen und man kann kaum 2 Schritte machen, ohne von einem Souvenirhändler, Kutschenfahrer oder Guide angesprochen zu werden.

Insgesamt war der Besuch hier aber sehr besonders, und auch die milden Temperaturen heute haben dafür gesorgt, dass wir die Wanderung entlang der alten Gräber total genießen konnten.

Viele Grüße

Fabian und Sina

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2 Comments

  1. Hallo, wunderschöne Aufnahmen und Berichte.
    Man findet keine Worte, märchenhaft.
    Riesige, uralte Gebäude, die faszinieren und aus einer anderen Welt stammen.
    Danke, dass ihr uns teilhaben lasst.
    Diese Reise werdet ihr nie vergessen.
    Viele Grüße von
    Ferdi und Doris

  2. Huhu!
    Ich am Handy völlig gefesselt von eurem Bericht und den unglaublichen Bildern. Das muss für euch richtig beeindruckend gewesen sein. Tolle Fotos von Petra! Wirklich beneidenswert. Freue mich total für euch, dass ihr all diese tollen Dinge sehen könnt!
    Ich bin gespannt was da noch so kommt. Liebe Grüße!

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